Zahllose Expeditionen in alle vier Himmelsrichtungen und über die sieben Weltmeere, Kämpfe, Intrigen, Affären – das Leben des alten Jo ist das eines echten Abenteurers. Und der nicht weniger betagte Amédée ist seinen Geschichten heillos verfallen und träumt sich während ihrer rumseligen Treffen in exotische Länder. Darum stürzt Jos plötzlicher Tod den Notar im Ruhestand, der seine Heimatprovinz nie verlassen hat, in eine schwere Sinnkrise. Bis er erfährt, dass der Nachlass seines weitgereisten Freundes ungeklärt ist. Kurzentschlossen setzt Amédée sich ans Steuer seines orangenen Coupés und begibt sich auf die Suche nach einem möglichen Erben. Denn es ist nie zu spät, die Welt zu entdecken – und sich selbst.
»Antananarivo« ist die Geschichte zweier Menschen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, einer Reise im Äußeren wie im Inneren und ein Comic, für den sich zwei Könner der Erzählkunst zusammenfinden. Das Szenario aus der Feder von Mark Eacersall ist mal überbordend, mal intim, mal bissig und mal zärtlich, lustig, tiefsinnig und voller Poesie. Und der Strich von Sylvain Vallée, dem Meister der modernen Ligne claire, bringt sowohl die großen Momente als auch die kleinsten Emotionen herrlich aufs Papier.
Sylvain Vallée
* 28. juni 1972 in Sannois (Val d'Oise)
Vallée absolvierte die Saint-Luc-Schule in Brüssel und arbeitet als freier Illustrator. In der Cycliste veröffentlichte er seinen ersten Comic »L'Ecrin«, den er sowohl schrieb als auch zeichnete und mit dem er seinen ersten Erfolg feierte. In der Folge bot ihm Jean-Charles Kraehn die Zusammenarbeit an der Serie »Eine seltsame Entführung« an. 2006 traf Vallée schließlich auf Fabien Nury und erarbeitete mit ihm die Serie »Es war einmal in Frankreich«, mit der praktisch über Nacht zum Superstar der französischen Comicszene wurde.
Mark Eacersall