Als Martha Jane Cannary im Juli 1876 in Deadwood ankommt, eilt ihr Ruf als »Calamity Jane« ihr bereits voraus. Die Abenteurerin lebt dort in den Tag hinein, betrinkt sich hemmungslos und erzählt jedem, der ihr zuhören will, von ihren Heldentaten – den echten wie den erfundenen. Calamity Jane ist schon zu Lebzeiten eine Legende: eine freie Frau, die sich über die starren Konventionen ihrer Epoche nicht nur hinwegsetzt, sondern sie eigenhändig niederreißt. Sie war Köchin und Wäscherin, Kutscherin und Krankenpflegerin, aber eins war Calamity Jane nie: berechenbar. Dabei fasziniert sie nicht nur durch ihre wilde Exzentrik, sondern auch durch ihren Großmut und ihre Hilfsbereitschaft. Wo endet die historische Realität, wo beginnt die Fiktion? Um diese Frage dreht sich dieser Band aus der Reihe »Die wahre Geschichte des Wilden Westens«, der von den Künstlerinnen Marie Bardiaux-Vaïente und Gaelle Hersent realisiert wird.
Auf den erhabenen Gipfeln der Rocky Mountains und in den endlosen Weiten der Großen Ebenen träumen die furchtlosen Pioniere des Oregon Trails und die umtriebigen Prospektoren des Kalifornischen Goldrauschs den Traum grenzenloser Freiheit und erleben gleichzeitig eine Ära entgrenzter Gier und Grausamkeit – der Wilde Westen ist vielgestaltig und zeitlos faszinierend. Die Namen seiner Helden und Schurken wurden unsterblich: Jesse James, Calamity Jane, Wild Bill Hickok, Billy the Kid, Geronimo.
Unter der Leitung des Historikers Farid Ameur zeichnet »Die wahre Geschichte des Wilden Westens« die Werdegänge der charismatischsten Figuren jener Zeit nach. Die Szenaristen und Zeichner verbinden dabei ihren Respekt vor den liebgewonnenen Konventionen des Genres mit einem unbedingten Anspruch zur historischen Wahrhaftigkeit. So werden sowohl Licht- als auch Schattenseiten des Wilden Westens präsentiert, ohne den Mythos gänzlich aufzulösen.
Jedes Album der Reihe ist in sich abgeschlossen und umfasst einen umfangreichen historischen Anhang.